Heimkommen vs. Ankommen

Anfang März sind wir heim gekommen, doch angekommen?

Seit ich wieder im Lande bin, bin ich ständig unterwegs. Ein paar Tage Zuhause, eine Woche irgendwo. Dieses hin und her ist anstrengend, das daheim sein erweist sich als Herausforderung. Ein ständiges unruhiges Gefühl ist in meinem Bauch, gibt es doch noch so viel was ich machen will. Weg fahren, oder doch in Tirol bleiben? Freunde besuchen, oder doch einmal einen Tag nur für mich sein? Klettern oder Rasttag?

Die Kunst am Heimkommen ist es einmal nichts zu tun. Im Urlaub war es einfach, der Roady war schnell aufgeräumt und das Wetter jeden Tag perfekt, so dass man seine Aktivitäten nicht nach dem Wetterbericht hat planen müssen. Außerdem ist es ein Luxus jeden Tag neben seinem Kletterpartner auf zu wachen und nichts planen zu müssen.
Hier muss man erstmal den Wetterbericht checken, dann einige Leute anrufen, wer wann Zeit hat und die Spontanität ist dahin.
Weiters gibt es bei uns in Tirol unzählig geniale Klettergebiete und Berge die alle noch bestiegen werden wollen. Gleichzeitig können die auch noch geklettert werden wenn ich ab September als Lehrerin arbeite und wieder fix da sein muss.

Ihr seht schon, ich bin zerrissen. Weiß nicht wo mir der Kopf steht. Ich glaube dieses Zuhause sein und frei zu haben gestaltet sich schwierig für mich. Es gibt so viele Dinge die ich gleichzeitig tun will und ich komme einfach nicht zur Ruhe.

Viele haben mich gefragt ob ich schon angekommen bin. Mittlerweile stelle ich mir die Frage, was es heißt angekommen zu sein?
Für mich ist es ein Gefühl von Ruhe, ein Ort an dem ich im Gleichgewicht bin. Dieser Ort ist aber kein geographischer Punkt, sondern in mir selbst. Angekommen bin ich, wenn ich auf einem Gipfel sitze, in die Welt hinaus blicke. Oder nach einer genialen Route, wenn ein Gefühl von Zufriedenheit durch meinen Körper strömt.
Doch wenn ich Zuhause sitze, auf die Berge blicke, an die ganzen Routen denke die ich noch klettern will, nein, dann bin ich nicht angekommen, dann bin ich unruhig, zappelig und will wieder hinaus. Los ziehen und die Welt von oben betrachten.


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