Hängen geblieben
Eigentlich
wollten wir in Bishop nur eine Woche bleiben, doch nun sind es schon drei.
Was
ist so besonders an dieser kleinen Stadt?
Zum
Einen sind es natürlich die Boulder- und Sportklettergebiete rund um die Stadt
herum, von denen wir immer noch nicht alle gesehen haben. Kaum hat einer von
uns ein Projekt geschafft, hat der Andere schon wieder ein Neues gefunden. Und
das Problem hier, es gibt einfach unzählig viele geniale Boulder. Außerdem haben wir "Pine Creek" entdeckt, was zwar nicht so wirklich mein Fall ist, aber der Magnus
hat sich sofort in das schöne Sportklettergebiet verliebt. Mittlerweile sind
meine beiden Oberarme voll mit Kinesiotape, da wir viel zu viel Motivation für
mehrere Rasttage haben. Unser Rhythmus zwei Tage Vollgas ein Tag rasten ist
vielleicht nicht optimal für drei Wochen Bouldern. Und trotzdem wache
ich immer noch an den spärlich gesäten Rasttagen auf, blicke auf meine Finger
und überlege, ob wir nicht doch klettern gehen sollten…
Ganz
bestimmt sind auch die Hot Springs mit Schuld, dass wir noch nicht weiter
fahren konnten. Die Wild Willy’s haben jedoch mittlerweile einen bitteren
Nachgeschmack. Immerhin ist uns jetzt schon zwei Mal unser Auto nicht mehr
angesprungen, als wir von dort weg wollten und das letzte Mal ist dann unser
Wasserschlauch eingefroren und geplatzt. Der Roady läuft nun zwar wieder
optimal, jedoch hab ich erst einmal die Schnauze voll von den Willy’s. Gott sei
dank gibt es zehn Minuten südlich von Bishop noch weiter heiße Quellen die zwar
Landschaftlich nicht mithalten können, jedoch in Punkto kurzer Fahrzeit voll punkten.
Weiters
ist dieses Flecken Erde wunderschön umrahmt von einigen 3.000m bis 4.000m hohen
Bergen, in denen wir heute das erste Mal auf Entdeckungstour waren. Wir nutzen
unseren Rasttag (und die zu heißen Bedienungen zum Bouldern) um nach Aspendell
zu fahren. Von dort aus spazierten wir zum North Lake und stapften fröhlich
durch den Schnee. 5 Stunden lang wanderten wir durch die einsame Gegend mit
atemberaubendem Ausblick und absoluter Stille. Ein Highlight für jeden Einzelgänger, da man zu dieser
Jahreszeit eher auf einen Bär als auf einen Menschen trifft.
Noch
ein wichtiger Punkt, warum wir noch nicht weiter ziehen, sind die Menschen die
wir hier treffen. Nachdem die Schweizer und der Peter abgereist waren, trafen
wir wieder auf den Elliott, den wir bereits im Yosemite gesehen hatten, und seit
ein paar Tagen sind auch der Alex und der Flo in der Stadt. Weiters ist die
gesamte Bouldercommunity so offen und herzlich, dass kein Tag vergeht an dem
man neue Menschen kennen lernt. Und alle leben in ihren Autos oder Bussen, was
das Wildcampen zu einem Vergnügen macht, da es hier einfach normal ist überall
zu schlafen.
Doch
ihr könnt euch vorstellen, dass wir nicht einfach irgendwo schlafen. Wir sind
natürlich immer auf der Suche nach dem perfekten Platz und gestern haben wir
ihn gefunden. Der Platz ist flach, es gibt einen Bach direkt daneben und es hat
ab 7 Uhr in der Früh Sonne. Zudem sind wir etwas abgeschirmt zu den anderen
Parkplätzen, so dass man das Gefühl hat alleine zu sein. Herz was willst du
mehr?
Ob
es nun leichter wird Bishop zu verlassen? Geplant wäre Samstag, aber wer weiß
was bis dahin alles passiert.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen