Heimweh?
Ein
Thema das ich noch nicht angesprochen habe ist Heimweh. Vor der Reise war ich
mir nicht sicher ob ich so lange von Zuhause weg sein kann/mag. Immerhin bin
ich ein totaler Familienmensch und brauche meine regelmäßigen Treffen mit
meinen zwei besten Freundinnen, um in meinen Gedanken Ordnung zu schaffen und
um mich nicht in der „Bine Welt“ zu verlieren. Ich vermisse Freunde und
Familie, allen voran meine zwei Nichten, da die beiden einfach viel zu schnell
groß werden und ein halbes Jahr für sie ein großer Teil ihres Lebens ist. Bei
allen Anderen ist die Gewissheit (Hoffnung), dass jeder Einzelne noch da ist
wenn ich wieder nach Hause komme ein tröstlicher Gedanke. Zudem bekomme ich
Gott sei dank immer wieder Nachrichten von Zuhause, über die ich mich jedes
Mal sehr freue.
Ich
denke oft an Daheim, doch sind es immer schöne Erinnerungen und Vorfreude die
mit schwingen und es hat noch nie „geschmerzt“. Bis heute füllt der Magnus alle
Rollen, Mann/Familie/bester Freund, ziemlich gut aus, auch wenn er meist nur
„Ja,Ja“ sagt wenn ich ihm meine verwirrten Gedanken und Gefühle stundenlang
erkläre.
Durch
die Abreise von Eli und Christoph dachte ich sehr viel an unsere eigene
Heimreise und wie die erste Zeit daheim wohl sein würde. Dann war auch noch
Weihnachten und ich hatte Sehnsucht nach meiner Familie und beneidete alle um
die vielen Weihnachtszusammenkünfte. Doch auch diese Sehnsucht ist wieder
verflogen. Irgendwann zwischen St. George und Zion wurden meine Gedanken wieder
zerstreut und ich habe mich wieder auf das hier und jetzt konzentriert.
Unvorstellbar, dass wir jetzt nur noch zwei Monate vor und haben, so viel gibt
es noch zu sehen.
Silvester
haben wir in Zion verbracht. Wir haben eine absolut geniale Tour geklettert,
die leider viel zu schwer war und wir nach der Hälfte aufgeben mussten, da die
Sonne schon am untergehen war. Am Camping machten wir ein feines Silvesteressen
und ein großes Feuer. Als wir Punkt 00:00 Uhr voller Erwartungen aus dem
Fenster blickten, passierte genau gar nichts. Keine einzige Rakete, kein
Feuerwerk. Trotzdem muss ich sagen, dass dieses Silvester einfach nur genial
war. Nicht, da der Tag perfekt war, ich mit dem Mann den ich liebe zusammen
war, sondern weil ich auf ein geniales Jahr zurück blicken konnte. 2017 gönnte
mir eine Auszeit von den vorherigen zwei schweren Jahren. Beruflich und Privat
glückte dieses Jahr alles wie am Schnürchen. Ich konnte die Uni abschließen,
mich mit meinen Kletterkursen selbstständig machen und mich als Lehrerin
ausprobieren. Bis Ostern habe ich zahlreiche geniale Skitouren gemacht und
anschließend mein Sportkletterniveau verbessern können. Ich erinnere mich an
zahlreiche geniale Stunden mit Familie und Freunden. An ein besonderes „Übers
Bergl“ gehen mit meiner Schwester, an viele Besuche von meinen Nichten, an die
zahlreichen lustigen Abende mit Rahel und Markus, viele Lagerfeuer mit Egon und
Helmar, an die Hochzeit von Maria und Roni, viele gemeinsame Routenbau Aktionen
und Bewerbe mit dem Andy, an die Bergtour mit dem Papa auf den Alpleskopf…
endlos könnte ich hier weiter über schöne Erinnerungen schreiben. Und das waren
alles Momente von vor der Reise, von Zuhause.
Heimweh?
Nein, aber ich freu mich schon auf euch alle!
Jetzt
werden wir noch ein paar Tage in Zion bleiben und dann geht es weiter nach
Moab. Auch wenn Utha nicht unser Lieblingsstaat ist, immerhin ist der Alkohol
hier sehr teuer, ist der Sandstein wirklich genial zum Klettern. Und auch für
Wildcamper ist es hier perfekt, da einfach jede Dirtroad ein schönes Platzerl bietet. Jetzt gerade sitze ich an so einem schönem Fleck und genieße
den Weitblick, zu meiner Linken sehe ich die Berge des Nationalparks und rechts
in geht die Sonne über der Wüste unter.
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