Zion + Bryce Canyon

Zehn Tage verbrachten wir in Zion und es hätten noch einmal zehn mehr sein können, wenn es nicht geregnet hätte.
Der Canyon ist wunderschön und der Sandstein bietet geniale Kletterei. Vom Bouldern wieder zum Alpinklettern, doch diesmal gelang mir die Umstellung recht schnell. Gleich am ersten Tag räumten wir voll ab und kletterten zwei kurze Klassiker, einmal 4 Seillängen, einmal 3 Seillängen. Am nächsten Tag ging es weiter mit der „Voice of the Dust“, einer wunderschönen 8 Seillängen Route von der ich gleich hart auf die Probe gestellt wurde. Ein 10 Meter Offwith (sehr breiter Riss), der natürlich nicht zum Absichern ging, endete in einer genialen Verschneidung. Während dem Klettern hörte ich ein zischendes Geräusch und als ich zur Seite sah, erblickte ich zwei riesige Kondore die keine zwei Meter von mir entfernt kreisten. Ich schmiegte mich so nahe an die Wand wie möglich und hatte richtig Angst, dass mich die Greifvögel attackierten, was sie gott sei dank nicht taten.

Am Ende der Seillänge musste ich dann auch noch einen Stand selbst bauen. Normalerweise kann ich das jetzt schon ganz gut, aber sobald ein Selbst gebauter Stand ein „Hängestand“ ist, dann flattern bei mir die Nerven. Doch als mein Bergführer bei mir ankam, segnete er den Stand ab und belächelte meine Angst. Wir genossen den Weitblick auf unserem ersten Gipfel in Zion und freuten uns auf mehr Abenteuer, den genau das ist das Klettern in Zion, Abenteuer! Die Zustiege sind Sandbanken mit Kakteen und anderen stacheligen Gebüsch. Die Routenfindung nicht immer einfach und die Stände meist miserabel. Nur bei den wenigen viel begangenen Routen, muss man nicht jeden Stand beim Abseilen hintersichern. Viele Risse sind sandig und die „leichten“ Routen meist viel schwerer zum Klettern als die Schweren.

Zwei Mal mussten wir aufgeben und umdrehen. Einmal bei unserer Silvestertour, da wir bei den anspruchsvollen 60 Meter Längen einfach viel zu lange gebraucht haben und einmal weil ich mich einfach nicht mehr fürchten wollte. Ich stand in einem Offwith, den ich mal wieder nicht absichern konnte, und schüttelte nur noch den Kopf. Nun ja, auch das Umdrehen gehört dazu. Dafür hab ich mich bei unserer letzten Route in Zion, Monkeyfinger 5.11a C1, voll ins Zeug gelegt und mich komplett vernichtet. Glücklich und zufrieden kamen wir beim Roady an und konnten mit einem Erfolgserlebnis weiter ziehen.


Unser nächstes Ziel war der Bryce Canyon, ein kleiner Nationalpark den man aber auf keinen Fall auslassen sollte. Es gibt ein riesiges Amphitheater das von roten Türmen besiedelt ist und durch dies wunderschöne Wanderwege führen. Nach einer langen Wanderung stiegen wir wieder in den Roady und machten uns auf den Weg nach Moab, wo wir gerade angekommen sind… mal schauen was uns hier erwartet!








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