America First!
Was
braucht es um in die Vereinigten Staaten von Amerika einzureisen?
Eigentlich
ist es einfach: einen gültigen Reisepass, sowie ein Visum.
Das
Visum haben wir uns bereits in Österreich besorgt. Nachdem wir eine Stunde lang
teilweise intime Fragen am PC beantworteten, durften wir uns einen Termin auf der
Botschaft in Wien aussuchen.
Zwei
Wochen später (Ende Juni) reisten wir dort hin, ließen unsere Fingerabdrücke 2
Mal abnehmen, einmal am Empfang und einmal bei der netten Dame aus Amerika, die
uns weitere Fragen stellte. Nach 5 Minuten war das Ganze erledigt und wir
hatten ein 6 Monats-Touristen-Visum für die Vereinigten Staaten von Amerika.
Gut, dass wir deshalb extra auf Wien fahren mussten.
Bei
der Einreise mit dem Roady von Kanada aus hielten wir bei der Grenze.
Der
Beamte fragte uns mit kräftiger, harter Stimme noch einmal die gleichen Fragen,
die wir bereits für das Visum beantworteten: Welchen Beruf üben wir aus? In
welchem Verhältnis wir zueinander stehen? Und natürlich die wichtigste Frage
von allen, wie viel Geld wir haben?
Er
klärte uns darüber auf, dass das Leben in den USA sehr teuer ist und wir viel
Geld brauchen. Nach dem wir ihm irgendeine willkürliche Summe genannt hatten
war er zufrieden. Er wollte noch wissen ob wir Obst, Nüsse oder sonst etwas
Essbares mit uns führten, was wir natürlich verneinten und hofften, dass er
nicht in unseren Kühlschrank schauen würde.
Der
Beamte erklärte uns noch eindrücklich:
„I as a Officer, I tell you, THIS stay’s not
in the US !“.
Ich
hab zuerst nicht verstanden, was er mit “THIS” meinte und fragte noch einmal
nach. Er wiederholte den Satz mit Nachdruck noch zwei Mal, bis ich verstand,
dass er auf das Auto anspielte. Wir versichertem ihm, dass unser Roady
natürlich nicht in den USA bleiben würde und kreuzten unsere Finger hinter dem
Rücken.
Der
Grenzbeamte wies uns an, einem anderen Officer auf den Parkplatz zu folgen.
Nachdem uns der neue Officer den Parkplatz gezeigt hat, welchen wir benutzen
mussten, begleitete er uns in das Grenzgebäude. Zuerst mussten wir die Pässe
abgeben, die gleichen Fragen noch einmal beantworten und unsere Fingerabdrücke
hinterlassen. Eine $6,-- Fee durften wir für die Bearbeitung bezahlen, die
$180,-- für das Visum waren anscheinend noch nicht genug. Aber der Grenzbeamte
hat uns ja gesagt, dass Amerika teuer ist.
Die
nette Kassiererin bat uns beim nächsten Schalter, auf dem groß „Agriculture“
stand, zu warten. Auf einer Infotafel lasen wir, dass wir kein Obst oder Gemüse
einführen durften. Wir hatten etwas Angst, dass uns die Amis das Essen, welches
wir noch im „billigen“ Kanada gekauft hatten, wegnehmen würden. Der Magnus ging
also zum Auto und versteckte die Äpfel und Nüsse unter den Klettersachen.
Das
das hinaus gehen an und für sich schon eine Straftat war, war uns natürlich
nicht bewusst. Als die Beamtin zu mir kam und mich total schockiert fragte wo
mein Reisebegleiter ist, wurden alle ganz nervös. Ein Beamter ging vorsichtig
mit einer Hand an der Hüfte zum Auto und befahl dem Magnus unverzüglich ins
Gebäude zurück zu kommen. Nach diesem Faux pas dachten wir natürlich, dass wir
nun voll gefilzt werden und alles auf den Kopf gestellt wird. Doch die Beamten
haben noch nicht einmal das Essen gefunden, das der Magnus so sorgfällig
versteckt hat.
Und
das war’s, nach nur 45 Minuten bekamen wir unseren Stempel, dass wir bis 17.
März 2018 in den so teuren USA geduldet werden. Ich sag nur: America first!
Ach und für alle die sich Sorgen machen, dass uns gleich das Geld ausgeht... Die USA ist immer noch günstig im Vergleich zur EU.
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