Squamish die Erste
Es
war keine lange Fahrt da wir alle 2h wieder etwas zu tun hatten. Nach
Revelstoke fanden wir einen unglaublich schönen Schlafplatz an einem Fluss,
direkt bei einer alten großen Holzbrücke, einfach nur entspannt. Am nächsten
Tag ging es weiter nach Kamloops um unseren Roody weiter auszubauen. Bei einem
alten Auto fällt eben immer etwas an, doch zum Glück nur Kleinkram und
Perfektionierungsarbeiten. Wir möchten alles was mit Auto zu tun hat noch in
Canada machen, da der Dollarkurs besser ist als in der USA.
Weiter
ging es Richtung Whistler, doch damit wir nicht so weit fahren mussten suchten
wir uns noch ein Klettergebiet auf dem Weg. Green River Bastion ist eine coole
Wand direkt neben dem Highway 99 und daher perfekt für uns. Wir kletterten eine
nette 7 Seillängen Route, die viel zu leicht war für den angegeben Grad. Doch
wir genossen es uns nach drei Kletterfreien Tagen endlich wieder zu bewegen.
Anschließend
ging es nach Whistler zum Sightseeing. Eine echt süße Stadt, doch einfach viel
zu touristisch und zu viel los. Deshalb starteten wir gleich weiter nach
Squamish (1. Sept). 40 Minuten später erblickten wir zum ersten Mal den Chief,
dies ist die Felswand wegen der wir hier her gekommen sind. Noch einmal
schlafen und dann konnten wir los legen.
Wir
fanden einen echt schönen Schlafplatz auf der Mamquam Forestroad, an dem wir
uns seitdem eingenistet haben. Wer den Magnus kennt, weiß wie gern er
Landschaftsgärtner spielt und jeden Tag wird unser Platzerl ein bisschen
schöner. Jeden zweiten Abend schlafen auch noch andere Leute an diesem Platz
und ein nettes Pärchen erklärte uns, dass es auf Forestroads immer erlaubt ist
wild zu campen, gut dies jetzt zu wissen.
Mittlerweile
haben wir schon drei Klettertage am Chief hinter uns, die Routen sind lang,
hart und anstrengend. Doch am Gipfel sitz man dann auf einem flachen
Felsplateau, blickt auf den Fjord hinunter und es ist einfach nur wunderschön. Gestern
haben wir uns zum ersten Mal in eine 5.12a hinein gewagt und sind jämmerlich
gescheitert. Oder besser gesagt, haben mal gelernt wie ein Riss A0 zu klettern
ist, das müssen wir eh noch für Yosemite üben. Trotzdem funktioniert das
Rissklettern immer besser und ich vertraue den Cams immer mehr. Es ist
spannend, da der limitierende Faktor nie der Körper ist, sondern immer der
Kopf. Zusätzlich ist es einfach eine ganz andere Kletterei, bei der Fingerkraft
nicht viel bringt. Körperspannung und Körper-hinein-quetschen sind Fertigkeiten
die das Rissklettern verlangen. Deshalb bin ich nach dem Klettern auch immer so
fertig.
Nach
dem Klettern geht es immer zum Fluss baden, dann gibt es was feines zum Essen.
Bei einem Gintonic wird entschieden was wir morgen klettern und dann geht’s
auch schon ins Bett. Viel mehr ist nicht drin. Am nächsten Tag stehen wir
wieder mit der Sonne auf, genehmigen uns ein gutes Frühstück packen zusammen
und los geht’s.
Seit
gestern ist der Himmel grau in grau. Nicht weit entfernt von Squamish gibt es
überall Waldbrände und der Rauch hüllt alles in einen Dunst, dass man kaum den
Chief sehen kann. Am Freitag soll es dann regnen, wir hoffen, dass der Regen
den Rauch vertreibt und wir endlich wieder klar sehen können.
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