Squamish 2.0
Wir
sind jetzt schon seit 10 Tagen in Squamish und genießen die kurzen Autostrecken
zum Fels, sowie zu unserem Schlafplatz. Wir haben mittlerweile herausgefunden,
dass zwei Minuten Fußmarsch von unserem Platzerl entfernt sich eine Oase befindet.
Ein Bach mit vielen Gumpen direkt vor unserer Haustür, einfach perfekt.
Am
Freitag und Samstag hat es geregnet und das Wasser hat endlich den Rauch vom
Himmel gewaschen. Seit gestern gibt es wieder ungetrübten Sonnenschein und
einen klaren blauen Himmel.
Die
Regentage verbrachten wir mit Lesen, Essen und natürlich Auto pimpen. Wir haben
unser Bett noch einmal verfeinert und uns eine „Steckdose“, welche über
Solarbatterie läuft, eingebaut. Nun können wir endlich ohne schlechtes
Gewissen, dass wir die Autobatterie zu sehr strapazieren, alle unsere
elektrischen Geräte aufladen. Was für ein Luxus! Jetzt kann ich endlich
stundenlang schreiben, Musik hören bis uns die Ohren rauschen, Fotos bearbeiten
und natürlich mit Google Maps alles finden was wir brauchen. Wie konnten wir
das erste Monat nur ohne einer Steckdose leben?
Doch
natürlich haben wir uns am zweiten Regentag auch einen Klettergarten gesucht,
bei dem auch im strömenden Regen geklettert werden kann, nicht, dass wir zu viele
Rasttage bekommen. Cheakamus ist aber auch ein echt geniales Sportklettergebiet
und es hat so gut getan einfach mal ein bisschen unbeschwert klettern. Ein Hacken
nach dem anderen und Leisten ohne Ende, so ein Genuss.
Gestern
ging es dann ans Sonnenklettern, da der Chief noch etwas nass aussah. Wir
kletterten direkt über dem Meer drei echt schöne drei Seillängen Routen, von
Rissen bis Platten alles dabei. Jetzt ist aber genug mit gemütlichem Klettern
und heute Nachmittag möchten wir endlich wieder etwas Schweres am Chief
klettern.
Squamish
ist ein verschlafenes, gemütliches Nest. Nach 10 Tagen kennen wir schon alle
Straßen und Geschäfte. Es ist auch schon normal, dass alle Englisch sprechen.
Oft kommt es vor, dass uns Wörter nur noch in Englisch einfallen oder Englische
Ausdrücke für manche Situationen einfach besser passen. Viele Kanadier haben
irgendwelche Verwandte in Deutschland oder Österreich und sprechen ein paar
Brocken Deutsch. Freundschaften haben wir in Squamish aber noch keine
geschlossen, da wir sehr isoliert leben. In den Multipitch-Routen sind wir
meist alleine unterwegs und auch an unserem Schlafplatz waren die letzten Tage
keine Menschen. Ich kann mir keine andere Person vorstellen, mit der ich so
lange nur zu zweit unterwegs sein könnte. Ab und zu zanken wir natürlich, doch
meistens herrscht eine Harmonie zwischen uns die keiner Worte bedarf.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen