Erste Woche

Jetzt sind wir schon eine Woche unterwegs, unvorstellbar, letzte Woche noch saßen wir beim Andy und seiner Familie gemütlich beim Frühstück und träumten von unserer Reise. Und dann ging es wirklich los…
Ohne Probleme wurden wir mit unseren 83kg Gepäck über den Atlantik chauffiert. In Calgary holten wir unseren sportlichen Mietwagen ab und checkten beim erstbesten Camping ein. In Europa würde niemand einen Cent für diesen sogenannten Campground bezahlen, er liegt direkt neben dem Highway und der Lärm ist nicht mal ansatzweise mit der Inntalautobahn zu vergleichen. Doch wir waren einfach zu müde um etwas anderes zu suchen, außerdem sind Motels oder Hostels um einiges teurer und ein anderer Camping nicht in der Nähe.

An unserem ersten Tag in Calgary starteten wir mit der Autosuche und dies lief ziemlich genau so ab:
  • In das erstbeste Fastfood Restaurant mit WIFI (immer max. 5 min von einem entfernt, egal wo man gerade ist)
  • Dann checken was der Automarkt zu bieten hat (mittels Kijijii App, was ungefähr das gleiche ist wie Willhaben)
  • Einen Termin mit den Verkäufern ausmachen
  • Adresse in GoogleMaps eingeben und quer durch die Stadt rasen
  • Enttäuscht weiter zum nächsten Termin bzw. alles wieder von vorn


Am ersten Tag waren es nur ein oder zwei Termine die wir hatten, am zweiten Tag schon 4 oder 6 und so ging es weiter. Wir wussten am Anfang noch nicht genau was für ein Auto wir überhaupt wollten und suchten nach Camper Van`s (Ausgebaute größere B2 Klasse Autos), RV’s (eher schon kleine Wohnungen) und große unausgebaute Vans.
Am Donnerstag lernten wir einen echt coolen Typen kennen, der uns eine Führung durch seinen RV gab. Unglaublich was so ein Teil alles kann:
ganze Küche mit Backofen, ein Badezimmer mit Klo und Dusche, 6 Schlafplätze, Boxen in jeder Ecke, Heizung, Klima und was natürlich nicht fehlen darf, der Anschluss für das Outside Barbecue! Kody gab uns außerdem noch ein paar Tipps wo wir in der Stadt mal etwas anderes Essen können außer Fastfood und zeigte uns ein echt gut ausgestattetes Bergsportgeschäft.
Trotzdem entschieden wir uns dafür das Auto, oder besser gesagt die Wohnung, nicht zu kaufen und uns nun wirklich lieber auf etwas Kleineres zu konzentrieren.

Am Samstag war es dann soweit, wir haben ein Auto gefunden das unsern Vorstellung entsprochen hat: Einen Doge RAM Roadtrek (Namen hat er noch keinen, aber der kommt noch)
Leider hatten aber die Ämter nicht mehr auf und wir mussten mit unserem „Einzug“ bis auf Montag warten. Das hieß Sonntag war der erste Tag ohne Autosuchen und wir konnten endlich ein bisschen entspannen. Wir schlenderten durch diverse Shops, damit wir dann wussten wo wir was für unser neues Zuhause bekommen können. Am Abend suchten wir uns einen neuen Camping etwas außerhalb an einem Fluss und genossen die Ruhe.
Die Familie von der wir den Camper abkauften war super freundlich und half uns bei der Versicherung und Registrierung. Die Diana verbrachte den halben Tag mit uns wartend auf den Ämtern, machte uns anschließend noch Mittagessen und besteht darauf, dass wir uns melden falls wir irgendwie Probleme haben. Zusätzlich wird unsere Versicherungspolizze an sie geschickt und sie schickt sie uns dann nach (hoffentlich).
Seit Montagmittag sind wir nun beim Auto kennen lernen, putzen und ausstatten. Immerhin soll der Camper für die nächsten 6 Monate unser Zuhause sein. Jetzt gerade stehen wir auf dem IKEA Parkplatz, ich tippe und der Magnus werkelt, also im Prinzip eh schon wie daheim.

Doch jetzt wird es wirklich Zeit, wir müssen raus aus der Stadt! Jeden Tag das Gleiche:
Im Auto sitzen, einkaufen, essen und überall dieser Lärm. Calgary ist die Kornkammer von Kanada und sehr flach bzw. hügelig. Da sie sehr viel Fläche haben wird diese auch ausgenutzt. Überall sind Retortensiedlungen verbunden mit drei bis fünfspurigen Highway’s. Es funktioniert also nicht, dass wir einfach mal etwas aus der Stadt raus fahren um in einer lärmfreien Zone zu schlafen. Außerdem vermissen wir den Sport, nur sitzen, einkaufen und essen und das jeden Tag. Doch morgen soll es los gehen, hinaus Richtung Banff und dann, endlich, das erste Mal kanadischen Fels berühren. Aus diesem Grund muss ich jetzt auch schon wieder Schluss machen und dem Magnus beim Auto herrichten helfen, damit wir morgen auch wirklich los können in die Einsamkeit der Berge.















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