Mäusejagd

Nachdem wir uns in den Bugaboos am Parkplatz richtig ausgeschlafen haben, gab es ein unfeines erwachen. Wir stellten fest, dass sich eine Maus bei uns eingenistet und überall ihre Spuren hinterlassen hatte. Zuerst durchsuchten wir den ganzen Camper und putzen alles, doch die Maus hielt sich gut versteckt.
Wir fuhren nach Golden um dort unsere Vorräte aufzustocken und den üblichen Haushalt zu erledigen. Die kleine Stadt hat einen ganz besonderen Charme und gefiel uns beiden sehr. In einer Bäckerei genossen wir ein richtig geniales Frühstück und deckten uns mit Leckereien ein. Dann ging es in den Waschsalon, ich wusch die Wäsche während der Magnus das Auto auf Hochglanz polierte, sowie den Wassertank auffüllte. Weiter ging es in den Supermarkt und den Liquorstore um Essen, Bier und natürlich Gin einzukaufen. Sobald alles erledigt war fuhren wir weiter nach Revelstoke. Als wir uns an einem schönen ruhigen Platz schlafen legten, fing es an… „raschl, raschl, knabber, knabber“. Oje, die Maus war trotz Putzaktion immer noch im Auto.

Könnt ihr euch vorstellen wie schwer es ist eine so kleine Maus in einem so großen Auto zu fangen? Doch es blieb uns keine Wahl, wir wollten nicht, dass die Maus unsere Vorräte auffrisst oder wieder ihren Unrat verteilt. Der Magnus und ich bewaffneten uns mit Stirnlampen und Topfdeckeln, machten das Licht aus und warteten. Sobald wir das kleine Mistvieh hörten schalteten wir sofort die Lampen an und versuchten sie zu lokalisieren. Nun ja, das ging ja noch. Doch was tun wenn wir wussten wo sie war?
Wir versuchten sie bei der Tür hinaus zu jagen, Fehlschlag.
Wir versuchten sie in einem Loch einzusperren, Fehlschlag Nummer zwei.
Zwischendurch entwischte sie uns immer wieder und wir mussten uns wieder auf die Lauer legen und warten bis sie sich wieder rührte. Dieses Spiel ging ziemlich lange so weiter, bis wir sie endlich erwischten. Leider nicht lebend, aber es blieb uns keine andere Wahl. Wir hoffen, dass dies kein schlechtes Karma bringt!

Mittlerweile sind wir drei Wochen am Weg und die Zeit vergeht wie im Flug. Wenn wir nicht klettern sind, basteln wir am Auto herum oder planen unseren nächsten Aufenthalt.
Die Bugaboos waren unser Erstes großes Ziel, das Nächste ist Squamish.
Canada ist ein wunderschönes Land. Die Landschaften die an uns vorbeiziehen scheinen wild und unberührt. Nur wenig Raum ist besiedelt, die Flüsse haben Platz um sich auszubreiten und überall ist Wald. Wilde Tiere die uns über den Weg laufen sind schon Gewohnheit, mittlerweile haben wir auch schon unseren zweiten Schwarzbär gesehen. Chipmunks, Eichhörnchen und Hasen laufen ständig an einem vorbei. Reiher, Schwäne, große Gänseschwärme, Raben, Möwen und auch Adler sehen wir fast täglich.
Die CanadierInnen sind super freundlich und hilfsbereit. Heute beispielsweise suchten wir bei einem Autoteilehändler einen Ersatzventilator für unsere Abzugshaube. Er hatte keine doch rief seinen Freund AJ an. Zehn Minuten später trafen wir AJ in der Stadt auf dem Parkplatz vom Museum, er hatte genau den Ventilator dabei den wir brauchten. Doch nicht nur das, er gab uns einen Schlüssel für seinen Trailer in dem er unterschiedlichste Camperteile aufbewahrte. Weiters gab er uns seine Adresse und sagte wir sollen uns aus dem Trailer nehmen was wir brauchten und ihm dann den Schlüssel zusammen mit dem Betrag, den wir für angemessen hielten, unter die Fußmatte legen. Einfach nur genial.


Nichts desto trotz sind wir eindeutig zum Klettern hier. Die Städte dienen uns nur als Vorratskammern und mehr als ein Spaziergang ist selten drin. Auch die Touriangebote lassen uns kalt, immerhin ist es genau das Gleiche wie bei uns: Raften, Hochseilgarten, Gletscher, usw. das übliche Berg-Action-Angebot. Aus diesem Grund verlassen wir Revelstoke auch schon wieder und bewegen uns Richtung Westen – Squamish wir kommen!














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